Ein Schulradroutennetz für den Kreis und die Stadt Gießen
Der Kreis und die Stadt Gießen setzen sich für sichere und umweltfreundliche Schulwege ein, indem sie ein umfassendes Schulradroutennetz entwickeln. Um sicherzustellen, dass das Netz die regionalen Anforderungen erfüllt, haben sich in den vergangenen Wochen nun fünf Beiräte aus den Bereichen Schule und Verkehr getroffen, um die ersten Entwürfe zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
Viele Kinder und Jugendliche werden täglich mit dem Auto zur Schule gefahren, obwohl sie laufen, mit dem Fahrrad oder dem Bus fahren könnten. Schülerinnen und Schülern mangelt es in der Folge häufig an Selbstständigkeit. Im Verkehr und im Schulumfeld entstehen außerdem oft problematische Situationen durch den Hol- und Bringverkehr. Ziel der Stadt und des Kreises Gießen ist es, Schülerinnen und Schülern sichere, selbstständige und gesunde Wege zur Schule zu ermöglichen. Dabei wird ein Netzwerk von Radwegen geschaffen, das auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abgestimmt ist und ihre Mobilität fördert.
Um das entwickelte Schulradroutennetz für alle 33 weiterführenden Schulen und sieben Grundschulen in höchster Qualität zu sichern, wurden die Schulen, die Kommunen im Einzugsgebiet, Mobilitätsverbände und -initiativen sowie die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt- und Kreisverwaltung eingeladen, sich aktiv in den Prozess einzubringen. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden in den vergangenen Wochen sogenannte Schulradroutenbeiräte einberufen, um den Entwurf des beauftragten Verkehrsplanungsbüros Planersocietät aus Dortmund zu prüfen und weiterzuentwickeln. Die Planung eines professionellen Radroutennetzes erfordert vor allem tiefgehende Ortskenntnis. Denn die Schülerinnen und Schüler sowie die Expertinnen und Experten vor Ort kennen die Wege zu den Schulen am besten und werden diejenigen sein, die das fertige Schulradroutennetz nutzen. Ziel dieser Beiräte war es, die Routenvorschläge abzustimmen, die später unter www.schulradrouten.de veröffentlicht werden. Die Routen werden auf der bestehenden Radinfrastruktur ausgewiesen, wobei auf Stellen hingewiesen wird, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern. Diese erarbeiteten Aufmerksamkeitspunkte sollten vor der Nutzung des Schulwegs mit dem Rad von Eltern oder Lehrkräften mit den Schülerinnen und Schülern besonders besprochen und die Strecke gemeinsam eingeübt werden.
Das Schulradroutennetz wird in enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (ivm) sowie der Planersocietät, einem deutschlandweit aktiven und angesehenen Planungsbüro, geplant und entwickelt. Die Schaffung von Schulradroutennetzen ist ein wesentlicher Bestandteil des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement, das 2018 vom Land Hessen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) ins Leben gerufen wurde, um die eigenständige und sichere Mobilität von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Das Fachzentrum, das bei der ivm angesiedelt ist, unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich des schulischen Mobilitätsmanagements.